Buttercremetorte
- Geschrieben am
- Durch Katja Lijaa Maa
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... und wir feiern wie eh und je.
Die Buttercreme nach Geheimrezept verband sich mit den hellen Böden, feine Schichten und Lagen. Mittendrin eine dünn aufgetragene Marmeladenschicht, fruchtig ergänzend den anderen Geschmack. Ein beigefarbener Teller mit rotem Muster trug von dem kunstvoll gemachten Ganzen ein Stück. Mit Krokant verziert lag es da, bereit für die Sinne. Hinweg getragen von einer cremigen Explosion begann die Feier in einvernehmlichem Genuss. Zart schmelzend kehrte Friede ein. Am Abend gab es noch ein „Bütterken“ mit Schinken, Gürkchen und einem zarten, schwarzen Tee. In den Minuten der Versenkung, kauend vereint, spürte ich die Bande sich treffend, familiär. Lang ist sie her, diese verführerische Zeit.
Heute bin ich vegan durch einen langen Prozess und träume zurück. Buttercremetorte habe ich dabei auf der Zunge. Ich kann sie herstellen mit einem Gedanken. Ein schlechtes Gewissen habe ich dabei nicht, denn ich spüre in mir das Mehl im Blut und weiß nach Jahrzehnten, was das Erbe bedeutet. Ich habe herausgefunden, was unter den Schichten von Buttercreme verborgen war, ein Geheimnis. Kostbar und über viele Generationen hinter Schmerz versteckt brauchte es die Süße.
Auf meinem veganen „Bütterken“ türmt sich ein „Gürkchen“ und ich mache mir einen grünen Tee. Geklärt ist die Linie der Ahnen, das Geheimnis gelüftet. Mit dem geschenkten Erbe lebe ich weiter, befreit. Erlöst und gelöst nippe ich am Tee, beiße ins „Bütterken“ und wir feiern wie eh und je.
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